Wappeneiche im Urwald Sababurg

Wappeneiche im Urwald Sababurg
2017, im Juni 219 ist der letzte lebende Ast abgebrochen
Die Wappeneiche steht mitten im Urwald Sababurg. In der Nähe führt ein Rundweg vorbei. Die Wappeneiche zählt zu den bekanntesten Eichen in Deutschland. Der Stamm ist beinahe komplett ohne Rinde und zeigt starke Morschungen auf. In etwa 3 m Höhe geht ein dicker Ast, der schräg nach oben geht, ab. Die Krone ist bereits stark reduziert. Der Hauptstamm, der senkrecht nach oben durch geht und der Seitenast ist ebenfalls beinahe komplett ohne Rinde. Vom Seitenast geht ein weiterer Ast ab, der noch am Leben ist. Es ist der einzige lebende Ast. Die Eiche ist ansonsten weitestgehend abgestorben. Hartwig Goerss schreibt 1981 in Unsere Baumveteranen über die Eiche: „Wie ein Mahnmal reckt sich diese fast abgestorbene Eiche hoch empor. Nur der gewaltige Seitenast zeigt noch etwas Grün und hält den Baum am Leben. Seine Stammrinde ist weitgehend vergangen, seine Höhe beträgt 21 m, sein Brusthöhenumfang 9 m.“ Obwohl die Beschreibung über 35 Jahre alt ist, hat sich daran bis heute nichts geändert. Der letzte verbliebene lebende Ast verharrt in diesem Zustand schon seit Jahrzehnten. Die monumentale Eiche hat ihre beste Zeit schon lange hinter sich. Die Eiche befindet sich im Absterben. Im Urwald stehen noch weitere Eichen, wobei die Kamineiche mit 7,25 m Umfang neben der Wappeneiche die bekannteste Eiche ist. Im Juni 2019 ist der letzte lebende Ast der Wappeneiche abgebrochen.
Ort: Hofgeismar
Gemeinde: Hofgeismar
Landkreis: Kassel
Bundesland: Hessen
Höhe: 310 m über NN
Baumart: Stieleiche
Alter: etwa 400 Jahre
Brusthöhenumfang: 7,38 m (Taille)
Taillenumfang: 7,38 m
Höhe des Baumes: 18 m
Kronendurchmesser: ca. 10 m
Jahr der Messungen: 2017
Abgestorben: Juni 2019

Weblinks

Literatur

  • Jeroen Pater: Riesige Eichen: Baumpersönlichkeiten und ihre Geschichten. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-440-15157-0, Seiten 202-209.
  • Bernd Ullrich, Stefan Kühn, Uwe Kühn: Unsere 500 ältesten Bäume: Exklusiv aus dem Deutschen Baumarchiv. 2. neu bearbeitete Auflage. BLV Buchverlag, München 2012, ISBN 978-3-8354-0957-6, Seite 160.
  • Hermann-Josef Rapp, Marcus Schmidt (Hrsg.): Baumriesen und Adlerfarn – Der „Urwald Sababurg im Reinhardswald. euregioverlag, Kassel 2006, ISBN 978-3-933617-21-7.
  • Uwe Kühn, Stefan Kühn, Bernd Ullrich: Bäume, die Geschichten erzählen. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München 2005, ISBN 3-405-16767-1, Seiten 146-147.
  • Hans Joachim Fröhlich: Alte liebenswerte Bäume in Deutschland. Cornelia Ahlering Verlag, Buchholz 2000, ISBN 3-926600-05-5, Seiten 146-147.
  • Hans Joachim Fröhlich: Band 1, Hessen. In: Wege zu alten Bäumen. WDV-Wirtschaftsdienst, Frankfurt 1990, ISBN 3-926181-06-0, Seite 38.
  • Karl-Heinz Stolz: Führer durch ein Naturschutzgebiet mit Zeugen 1000-jähriger Geschichte. Eigenverlag: Hannelore Stolz, mylet-druck, Dransfeld, Reinhardshagen 1984.
  • Hans-Joachim Fröhlich: Alte liebenswerte Bäume in Hessen. Pro Terra Verlag, München 1984, ISBN 3-924990-00-X, Seiten 58-73.
  • Hartwig Goerss: Unsere Baum-Veteranen. Landbuch, Hannover 1981, ISBN 3-7842-0247-0, Seiten 67–69.
Letztes Update: 17. Mai 2020