Die Napoleoneiche steht im südlichen Teil von Calau auf einer eingezäunten Wiese. Sie ist das Wahrzeichen der Kleinstadt. Die Eiche steht direkt vor dem Eiscafé Napoleon. Den Namen hat sie
von Napoleon Bonaparte (1769–1821) der am 21. Juli 1813 bei der Durchreise seine Pferde gewechselt und unter der Eiche gerastet haben soll. Der relativ kurze
monumentale Stamm ist leicht in sich verdreht und löst sich in 3 m Höhe in mehrere dicke Äste auf. Am 20. Juni 1990 hat der Blitz eingeschlagen und dabei eine große Verletzung am Stamm
hinterlassen. Ein Stück Borke hängt teilweise vom Stamm weg und ist nur an einem Ende mit diesem verbunden. Die etwas unregelmäßige Krone wird durch mehrere Äste gebildet. Ein paar Äste sind
Stammnah abgesägt, andere am Ende eingekürzt. Das Kernholz der Eiche leidet unter Pilzbefall, wie etwa dem Schwefelporling, die Vitalität ist aber erstaunlicherweise noch recht gut. Das
Erscheinungsbild hat sich seit meinem Besuch im Jahr 2016 stark geändert. Im November 2018 wurde von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Oderspreewald-Lausitz ein Gutachten in Auftrag
gegeben. Dem Gutachten zufolge hat die Eiche nur noch eine zu erwartende Lebensdauer von fünf bis sieben Jahren. Um die Verkehrssicherheit zu gewähren wurde Anfang 2019 die Krone zum
Größtenteils entfernt. 2022 war ich erneut bei der Eiche. Sie scheint den Eingriff überlebt zu haben, die Krone ist jedoch stark reduziert.