Die Eiche steht in Gadow, 150 m südöstlich von Schloss Gadow, frei auf einer Wiese. Die Eiche steht im Schlosspark, der im 19. Jahrhundert in einem englischen Landschaftspark umgestaltet
worden ist, direkt neben der Löcknitz, einem rechten Nebenfluss der Elbe. Das Schloss selbst wurde 1853 errichtet. Der Stamm beginnt breit und wuchtig und ist leicht zur Seite geneigt. Der
monumentale Stamm ist nicht besonders lang. Recht tief gehen die ersten Äste ab. In 3 m Höhe ist ein Ast vor vielen Jahren bei einem schweren Unwetter abgebrochen. Auf dem verbliebenen
Aststumpf befindet sich ein Niestkasten für Waldkäutze. Bei dem Unwetter sind damals auch weitere Äste abgebrochen. Der Stamm ist bis auf einen Blitzschaden geschlossen. Trotz dem Verlust
einiger Äste ist die Krone noch sehr groß und dicht beastet. Der größte Ast, der einen guten Teil der Krone umfasst, ist mit einem Seil am Stamm verankert. Fröhlich beschreibt die Eiche 1994
in Wege zu alten Bäumen: „Traubeneiche mit massigem, beuligem Erdstamm mit starken Wurzelanläufen. Dichte, gesunde Krone mit teilweise bis auf den Boden reichenden Ästen. Viele
Astab- und -ausbrüche erhöhen den knorrigen Charakter. Ein starker Seitenast stellt den Großteil der Krone.“ Fröhlich gibt einen Umfang von 7,05 m an, in Brusthöhe gemessen. 23 Jahre
später beträgt der Umfang in gleicher Höhe 7,80 m. Die Eiche wächst mit einer jährlichen Umfangszunahme von gut 3 cm sehr schnell. Der Zustand der Eiche ist noch recht gut, die Vitalität in
Ordnung. Fröhlich gibt die Eiche als Traubeneiche an. Damit wäre es die dickste Traubeneiche in Deutschland, noch vor der Traubeneiche
am Fürstengrab im Büdinger Wald (Stammumfang: 7,55 m, 2014). In seinen Büchern ist die Art aber des Öfteren falsch angegeben. Hier bin ich mir aber nicht sicher, ob sich Fröhlich geirrt
hat. Die Eiche hat viele verschiedene Blätter. Die meisten sind ungeöhrt, was für Traubeneiche sprechen würde. Es gibt jedoch auch geöhrte Blätter, was wiederum für Stieleiche sprechen würde.
Zudem gibt es auch schmale Blätter, die fast keine Einbuchtungen haben. Eventuell handelt es sich um eine Gewöhnliche Bastard-Eiche (Quercus × rosacea). Einer Eiche, deren Merkmale zwischen
beiden Eltern steht. Im Schlosspark stehen viele bemerkenswerte Bäume. Unter anderem noch zwei dicke Eichen. Die Tausendjährige Eiche hat
einen Umfang von 8,70 m. Ihr letzter lebender Ast ist jedoch 2014 abgestorben. Auf der anderen Schlossseite, am Teich, steht eine Eiche mit einem Umfang von 6,35 m.