Die Eiche steht am Nordrand von Gratze, ein bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Heckelberg-Brunow. Gratze besteht nur aus ein paar Häusern und einer großen Hofanlage. Die Eiche steht auf
einem eingezäunten Privatgrundstück und ist nicht frei zugänglich. Im Jahr 2016 versuchte ich es erstmals zur Eiche zu kommen. Es regnete stark und es war kein Anwohner vor Ort. Ich habe die
Eiche nur aus der Ferne gesehen. 2022 hatte ich mehr Glück. Bei tollem Wetter hat mich der freundliche Besitzer zur Eiche geführt. Die Eiche steht am Rand eines Teichs, der die meiste Zeit
trocken ist. Vor einigen Jahren hat der Teich noch regelmäßig Wasser geführt. Am Hang des Teiches hat der monumentale Stamm kräftige Wurzeln gebildet. Vom Teich aus wirkt der Stamm sehr
mächtig. Der Stamm selbst ist ohne Beschädigungen. Die große Krone hat in den letzten Jahren mehrere Äste abgeworfen, die noch immer vor Ort liegen. Der unterste Starkast, der in etwa 4 m
Höhe vom Stamm abging, hat beim Abbrechen eine große Verletzung am Stamm hinterlassen. Trotz der Astausbrüche und teilweise vertrockneten Ästen ist die Eiche noch vital. Fröhlich beschreibt
die Eiche in Wege zu alten Bäumen: „Traubeneiche mit gewaltigem Stamm und weit ausladender Krone, die einige starke Trockenäste aufweist.“ Bei der Baumart hat sich Fröhlich
wie bei manch anderer Eiche auch geirrt. Es handelt sich um eine Stieleiche. 1971 wird die Eiche in den Naturdenkmalunterlagen beschrieben: „Nach der Haselberger Eiche zweitschönste und
stärkste Eiche des Kreises. Gabelt sich in 3 m Höhe. In die östliche Stammseite ist vor einigen Jahren der Blitz hineingefahren, seitdem zeigt sie etwas Spitzendürre.“ Inzwischen wurde
die Eiche aus der Liste der Naturdenkmäler herausgenommen.