Hochzeitseiche bei Retzin

Hochzeitseiche bei Retzin
Die Hochzeitseiche, auch Große Eiche oder Traueiche genannt, steht bei Retzin, 100 m westlich des Schlosses Retzin, frei auf einer Wiese. Das Schloss wird seit 1995 als Wohnhaus für Menschen mit geistiger Behinderung genutzt. Der Namen der Eiche kommt von einer Hochzeit, die im Jahr 1910 unter der Eiche stattgefunden hat. Die Eiche wurde anlässlich der Hochzeit von Adrienne zu Putlitz mit Bernhard von Bülow geweiht. Auch in späteren Jahren wurde die Eiche im Bedarfsfall als Kirchenersatz genutzt. Im Jahr 1994 schreibt Fröhlich in Wege zu alten Eichen über die Eiche: „Malerischer, starker Gabelbaum mit vielen starken Ästen und auffälligen Wurzelanläufen, Dichte, volle Krone. Unter der Eiche sollen früher Trauungen von Angehörigen der im Schloß ansässigen Familie stattgefunden haben.„ Der monumentale Stamm hat Elefantenartige Füße ausgebildet, die weit vom Stamm weggehen. Auf einer Seite befindet sich eine senkrechte Stammöffnung, die teilweise überwallt ist. Der Stamm selbst ist noch geschlossen. In 4 m Höhe teilt sich der Stamm in zwei sehr dicke Äste auf, die senkrecht nach oben gehen. Von beiden Ästen gehen zahlreiche weitere Äste ab, die eine große und dichte Krone bilden. Die Krone ist nahezu vollständig erhalten. Totholz ist keines zu sehen. In 1 m Höhe beträgt der Umfang 8,10 m. Der Zustand ist noch sehr gut. Die Vitalität ist in Ordnung. Vor dem Gutshaus steht eine weitere Eiche mit 5,60 m Umfang.
Entwicklung des Brusthöhenumfangs
1994 7,10 m Hans Joachim Fröhlich
2017 7,80 m Rainer Lippert
Ort: Retzin
Gemeinde: Groß Pankow
Landkreis: Prignitz
Bundesland: Brandenburg
Höhe: 45 m über NN
Baumart: Stieleiche
Alter: etwa 350 Jahre
Brusthöhenumfang: 7,80 m
Taillenumfang: 7,37 m
Höhe des Baumes: 27 m
Kronendurchmesser: 24 m
Jahr der Messungen: 2017

Trauung im Jahr 1910, Fotograf unbekannt
Trauung im Jahr 1910, Fotograf unbekannt
Hochzeitseiche bei Retzin

Literatur

  • Hans Joachim Fröhlich: Band 8, Brandenburg. In: Wege zu alten Bäumen. WDV-Wirtschaftsdienst, Frankfurt 1994, ISBN 3-926181-22-2, Seiten 60-61.
Letztes Update: 11. Juli 2020