Die Saretzeiche steht in dem kleinen Ort Saspow, welches zu Cottbus gehört, im Cottbuser Weg 10 auf einem schmalen Rasenstreifen. Den Namen hat sie zu Ehren von Siegfried Saretz, der dort gewohnt
hat und sich lange um die Eiche gekümmert hat. Vor etwa 100 Jahren soll ein Blitz in die Eiche eingeschlagen haben. 1957 wird die Eiche bereits als Naturdenkmal in einem Heimatkalender erwähnt.
Der Fassförmige Stamm wirkt gedrungen und hat eine auffällige, grobe Borke. In bereits gut 2 m Höhe geht der erste Ast seitlich ab, der schräg nach oben wächst. Dieser wird durch ein dickes Seil
vor herab brechen gesichert. Die Krone ist noch recht dicht beastet und zeigt wenig Totholz. Die Vitalität der Eiche ist noch gut. Die monumentale Eiche stellt mich vor zwei Rätseln. Fröhlich
gibt in seinem Büchlein
Wege zu alten Bäumen aus dem Jahr 1994 einen Umfang von 6,50 m an. Wächst die Eiche wirklich so schnell? Das wären fast 5 cm im Jahr. Aber bei Fröhlich findet man
des Öfteren falsche Umfangswerte. Fröhlich hat auch nicht alles selbst gemessen. Zweites Problem ist, dass die Eiche angeblich aus zwei Eichen bestehen soll. Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763)
soll der Sohn des Dorfschulzen, der bei Auseinandersetzungen ums Leben kam, auf dem Friedhof beigesetzt worden sein. Am Kopfende des Grabes sollen der Tradition nach 2 Eichen gepflanzt worden
sein, die dann mit der Zeit zusammengewachsen sind. Es soll auch ein altes Bild geben, wo ein Kind in der Eiche drinnen steht. Also ich kann die ganze Geschichte irgendwie nicht glauben. Der
Stamm sieht nicht danach aus, dass er vor weniger als 100 Jahren noch komplett getrennt war. Zudem schätze ich die Eiche ausnahmsweise älter ein, als es die Geschichte weismachen will. Die Eiche
sieht mir Älter als etwa 260 Jahre aus.