Hans Joachim Fröhlich

Ein Problem bei Fröhlich ist allerdings, dass er die Bäume nicht alle selbst gemessen hat. Ihm wurden viele Daten aus ganz Deutschland zugetragen. Zudem ist in den Büchern nicht ersichtlich, aus welchem Jahr die Messung stammt. Dann gibt es auch Maßangaben, die nicht so genau stimmen. Wenn es zu Abweichungen bei der Maßangabe kommt, dann meistens, dass die Eiche heute deutlich dünner ist, als sie laut Buch sein sollte. Beispielsweise gibt Fröhlich 1994 im Buch die Waldemareiche bei Heinersdorf mit einem BHU von 9,60 m an. Die Eiche hat im Jahr 2022 aber erst 8,10 m Umfang erreicht. 28 Jahre vorher hat der Umfang wohl erst um 7,5 m betragen. Die Angabe bei Fröhlich ist also um etwa 2 m zu groß. Es gibt aber auch Überraschungen in die andere Richtung. So gibt Fröhlich 1990 für die Eiche am Taschnerhof bei Eggenfelden einen BHU von 6,00 m an. Statt den zu erwartenden etwa 6,5 m Umfang im Jahr 2017 habe ich völlig überraschende 7,55 m gemessen. Selbst der Taillenumfang beträgt deutlich über 7 m. Diese Eiche gibt also Fröhlich mit etwa 1 m zu wenig an. Weiteres Problem in den Büchern sind die Standortangaben. Die Beschreibungen sind nicht immer zutreffend. Aus Osten wird mal Westen, mit 100 m sind mal 1.000 m gemeint. Die Suche nach manchem Baum gestaltet sich zur Sysiphusarbeit. Trotz intensiver Recherchen gibt es noch immer zahlreiche Standorte, die sich nicht auffinden lassen. Dennoch sind die Fröhlich-Heftchen eine gern genommene Quelle und fehlen bei keiner meiner Eichentouren.