Tausendjährige Eiche von Göstrup

Die Tausendjährige Eiche stand bei Göstrup, ein kleiner Ortsteil von Extertal, am Rande des Teutoburger Wald gelegen, auf dem Hof Lüdeking. Sie hat als stärkste Eiche der Region gegolten und soll einen unteren Umfang von 17 Meter und einen Stammumfang von 9,8 Meter gehabt haben. Die Eiche ziert auch das Wappen der ehemals eigenständigen Gemeinde. Sie war ein beliebtes Ausflugsziel und viele Besucher kamen mit dem Bus. Um die Eiche ranken sich viele Sagen und Geschichten. Es sollen hier Bauern-Femegerichte abgehalten worden sein. Sie war über die Jahrhunderte der Hochzeitsbaum, worunter Ehen geschlossen worden sind.  Einer Erzählung nach, sollen drei Ritter, die einem Gelübde untreu geworden waren, unter der Eiche gestorben sein.

Im Jahr 1883 berichtet Rade in Verzeichnis der hervorragendsten Bäume in Westfalen und Lippe über die Eiche: Ein Exemplar, tausendjährig, mit mächtiger Krone, anscheinend noch kräftig vegetierend. Auf dem Hofe des Colon Weber in Göstrup, Amt Sternberg im Lippe-Detmold. H 28m, L 5m, U1 15m, U2 7m. Die Messungen wurden von der Fürstlich Lippesche Forst-Direktion im Jahr 1865 vorgenommen. Demnach hat der Umfang am Boden 15 m und in Brusthöhe 7 m Umfang betragen. Der Umfang hat bis auf 9,0 m im Jahr 1928 zugenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Lebenskraft der Eiche immer geringer. Morsch gewordene Äste wurden zu einer Gefahr für die Hofbewohner. Am 27. Januar 1957 wurde die Eiche schließlich gefällt. Die Tagesschau war vor Ort, auch von der Presse waren mehrere Reporter anwesend. Die Eiche wurde mit einer Seilwinde an einer Zugmaschine umgezogen. Sie ist schließlich krachend zu Boden gefallen. Später wurde der große Eichenstumpf auf dem Hof Bökemeier/Kuhlmann als Wahrzeichen aufgestellt. Der marode Stumpf wurde immer schlechter, so dass dieser 2010 entfernt worden ist.