Große Eiche auf der Rosenwiesche bei Wörlitz

Die Große Eiche steht auf der Rosenwiesche bei Wörlitz. Der Standort wird in der Literatur auch manchmal als Rosenwiese bezeichnet. Sie zählt zu den dicksten Eichen die es in den letzten Jahrhunderten in Deutschland gegeben hat.

Die Eiche ist auf dem vermutlich ältesten Foto einer einzelnen Eiche in Deutschland zu sehen. Gustav Völkerling hat im August 1859 die Eiche gemeinsam mit Herzog Leopold IV Friedrich von Anhalt aufgenommen. In der Bildunterschrift wird ein Umfang von 36 Fuß, was etwa 10,40 m entspricht, angegeben. Bei einer Bestandserhebung der Solitäreichen des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs im Jahr 1872 war die Eiche an der Wörlitzer Rosenwiesche der älteste nachgewiesene Baum. Die Eiche wurde mit einem Umfang von 11 m und einem Alter von 1.000 Jahren angegeben.

Im Jahr 1889 wird in der Zeitschrift Die Gartenlaube im Rahmen der Folge Deutschlands merkwürdige Bäume ausführlich über die Eiche geschrieben. Unter anderem steht dort: „Sie steht auf der sogenannten ‚Rosenwiese‘ dicht an der Elbe und hat einen unteren Stammumfang von 12½, einen obern von 9¾ Metern, während sich ihre Höhe auf 26 Meter beläuft. Ihr Alter wird auf 500 bis 600 Jahre geschätzt; aber sie zeigt bis heute noch keinerlei Spuren von abnehmender Lebenskraft.“ In welcher Höhe die obere Messung vorgenommen worden ist, ist leider nicht bekannt. Zudem wird die Eiche in einem Holzstich gezeigt.

In dem Buch Unsere Deutschen Eichen mit Erläuterungen ihrer Schönheit und Eigenart von Max Lange aus dem Jahre 1937 gibt es einen weiteren Bericht über die Eiche. Lange schreibt darin auch, dass die Eiche stark am Absterben wäre. Wann sie letztendlich abgestorben ist, ist nicht bekannt. Der Torso stand aber noch viele Jahre. Erst Mitte der 1990er Jahre ist dieser dann umgestürzt. Heute ist von der Eiche nichts mehr zu sehen.