Eiche bei Ahrensberg

Die Eiche steht südwestlich von Ahrensberg, ein Ortsteil der Stadt Wesenberg, mitten auf einem Feld. Zum Zeitpunkt meines Besuches war die Eiche sowohl im Internet als auch in der Literatur unbekannt. Den einzigen Hinweis zur Eiche hatte ich von der Naturdenkmalliste des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Dort wird sie mit der Nummer 2744/405-0 geführt. Ob es die Eiche noch gibt, wusste ich nicht. Andere Eichen der Naturdenkmalliste sind bereits abgestorben oder komplett verschwunden. Aber ja, die Eiche gibt es noch. Und wie es sie gibt. Für mich zählt sie inzwischen zu den Top 5 in Mecklenburg-Vorpommern, was die Kombination von Stammumfang, Kronenvolumen und Erhaltungszustand angeht. Bei meinem Besuch war das der Eiche umgebende Feld bereits abgeerntet. In der Denkmalliste wird für das Jahr 1974 ein Stammumfang von 6,85 m angegeben. Für das Jahr 1995 wird 7,26 m notiert. Meine Umfangsmessung in 1,3 m Höhe hat 8,25 m ergeben. In knapp 50 Jahren hat der Umfang um 1,4 m zugenommen. Dieses schnelle wachsen von etwa 2,8 cm wundert mich bei diesem Freistand und diesem Erhaltungszustand nicht. Älter als 350 Jahre ist die Eiche wohl nicht. Die Eiche steht an einer Hangkante, was die Umfangsmessung erschwert. Zudem hat der monumentale Stamm am Hang kraftvolle Wurzeln ausgebildet. In 1,3 m Höhe, halber Hang, habe ich 8,45 m gemessen. In 1 m Höhe, halber Hang, der Messhöhe des Deutschen Baumarchivs, sind es 8,85 m. Auf dem Stamm sitzt eine sehr große Krone auf. Der mittlere Kronendurchmesser beträgt 32 m, bei einer Höhe von 30 m. Mir ist keine Eiche bekannt, die einen Stammumfang von über 8 m hat und so eine große Krone hat. Die Krone ist vollständig erhalten. Es fehlt kaum ein Ast. Totholz ist nicht vorhanden. Der Stamm ist in einem ebenso guten Zustand. Beschädigungen sind am Stamm nicht zusehen. Eine wahrlich imponierende Eiche, wie man sie selten sieht, die lange unbemerkt blieb. Etwa 1,2 km nordöstlich, auf dem Gut, steht eine weitere Eiche, dessen Umfang ich aus der Ferne auf etwa 8 m eingeschätzt habe. Der Gutsbesitzer beharrt auf sein Privatgrund und hat mich nicht messen und fotografieren lassen.