Ivenacker Eichen im Tiergarten Ivenack bei Ivenack
Name/Standort | BHU | Taille | Höhe | Breite | Alter (ca.) | Jahr |
---|---|---|---|---|---|---|
Eiche am Eingang | 7,98 m | 7,98 m | 25 m | 18 m | 600 Jahre | 2016 |
2. Eiche am Eingang | 6,95 m | 6,88 m | 22 m | 18 m | 600 Jahre | 2016 |
Große Eiche | 11,70 m | 10,26 m | 32 m | 21 m | 850 Jahre | 2016 |
Pferdekopfeiche | 8,95 m | 8,78 m | 23 m | 9 m | 700 Jahre | 2016 |
Knusteiche | 9,35 m | 8,53 m | 29 m | 12 m | 700 Jahre | 2016 |
Eiche im Wald | 7,25 m | 7,12 m | 30 m | 25 m | 500 Jahre | 2016 |
Hinweis: BHU = Brusthöhenumfang; Taille = Taillenumfang; Höhe = Baumhöhe; Breite = Kronenbreite → siehe dazu Messmethode. |
Im Tiergarten Ivenack steht die größte Ansammlung alter Eichen in Europa. Nirgendwo sonst in Europa gibt es eine vergleichbare Ansammlung von Tausendjährigen Eichen. Die monumentale
Eichen stehen alle in einem jahrhunderte alten Tiergarten. Um 1900 waren es noch elf alte Eichen, heute sind es noch sechs davon. Die Eichen stocken auf fruchtbarem Grundmoränenboden, was für die
Mecklenburgische Seenplatte typisch ist. Die Landschaft wurde in der letzten Eiszeit geformt. Bereits vor über 300 Jahren war Damwild für das Freihalten der Eichen zuständig. Um 1710 wurde das
Gelände eingezäunt, wodurch der Tiergarten entstanden ist. 1788 wird der Tiergarten mit Wildgatter zum ersten Mal auf einer Landkarte gezeigt. 1929 wurde der Tiergarten bedingt durch die
Weltwirtschaftskriese aufgelöst. Im 200 ha großem Gehege wurden zeitweilig bis 800 Stück Damwild gehalten. Das heutige Gehege ist 1972 mit einer Fläche von 75 ha entstanden. Der Tiergarten wurde
touristisch erschlossen und wie früher Damwild eingesetzt. Heute sind es etwa 70 bis 80 Stück zahmes Damwild. Die seit 1929 langsam zuwachsenden Eichen wurden durch sorgsames Beseitigen des
Jungwuchses wieder freigestellt. Damit hatten die Eichen wieder mehr Raum zum Wachsen.
Über das Alter der Ivenacker Eichen wurde schon vieles geschrieben. In einigen Puplikationen wird ihnen ein Alter von über 1.000 Jahren angedichtet. Zumindest der großen Eiche wird ein Alter von bis 1.200, oder gar 1.500 Jahren nachgesagt. Seit dem 19. Jahrhundert heißen sie die Tausendjährige Eichen von Ivenack. Im Jahr 1995 wurde das Alter der Eichen im Rahmen eines Gutachtens von der Diplom-Forstwirtin Ratburg Blank genauer Untersucht. Hierbei wurden den einzelnen Eichen mittels einem Zuwachsbohrer Bohrkerne entnommen und die Jahresringe ausgezählt. Als Vergleich wurden auch jüngere Eichen im Tiergarten angebohrt. Alle Eichen waren, wie zu erwarten waren, im Stamminneren komplett hohl. Anhand der verbliebenen Stammwandung, um die 40 cm stark, konnten die äußersten Jahresringe ausgezählt und anhand des Stammdurchmessers hochgerechnet werden. Bei der größten Eiche konnten in den äußersten 38 cm insgesamt 193 Jahresringe gezählt werden. In den letzten 193 Jahren hat sie pro Jahr um Durchschnittlich 1,16 cm an Umfang zugelegt. Für die fünf Alteichen am Tiergartenweg entlang konnten so ein Alter von 647 bis 902 Jahren berechnet und abgeschätzt werden. Unter Berücksichtigung eines Alterstrendes, das heißt ein schnelleres Wachstum in den ersten etwa 250 Jahren, kann für die fünf Eichen im Jahr 1995 folgendes Alter abgeschätzt werden
Über das Alter der Ivenacker Eichen wurde schon vieles geschrieben. In einigen Puplikationen wird ihnen ein Alter von über 1.000 Jahren angedichtet. Zumindest der großen Eiche wird ein Alter von bis 1.200, oder gar 1.500 Jahren nachgesagt. Seit dem 19. Jahrhundert heißen sie die Tausendjährige Eichen von Ivenack. Im Jahr 1995 wurde das Alter der Eichen im Rahmen eines Gutachtens von der Diplom-Forstwirtin Ratburg Blank genauer Untersucht. Hierbei wurden den einzelnen Eichen mittels einem Zuwachsbohrer Bohrkerne entnommen und die Jahresringe ausgezählt. Als Vergleich wurden auch jüngere Eichen im Tiergarten angebohrt. Alle Eichen waren, wie zu erwarten waren, im Stamminneren komplett hohl. Anhand der verbliebenen Stammwandung, um die 40 cm stark, konnten die äußersten Jahresringe ausgezählt und anhand des Stammdurchmessers hochgerechnet werden. Bei der größten Eiche konnten in den äußersten 38 cm insgesamt 193 Jahresringe gezählt werden. In den letzten 193 Jahren hat sie pro Jahr um Durchschnittlich 1,16 cm an Umfang zugelegt. Für die fünf Alteichen am Tiergartenweg entlang konnten so ein Alter von 647 bis 902 Jahren berechnet und abgeschätzt werden. Unter Berücksichtigung eines Alterstrendes, das heißt ein schnelleres Wachstum in den ersten etwa 250 Jahren, kann für die fünf Eichen im Jahr 1995 folgendes Alter abgeschätzt werden
- 1. Eiche am Eingang: 576 Jahren
- 2. Eiche am Eingang: 565 Jahren
- Große Eiche: 826 Jahren
- Pferdekopfeiche: 691 Jahren
- Knusteiche: 680 Jahren
Literatur
- Jeroen Pater: Riesige Eichen: Baumpersönlichkeiten und ihre Geschichten. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-440-15157-0, Seiten 52-67.
- Stefan Kühn, Bernd Ullrich, Uwe Kühn: Deutschlands alte Bäume. 7. Auflage, Neuausgabe. BLV Verlagsgesellschaft, München 2014, ISBN 978-3-8354-1224-8, Seiten 52-54.
- Karl-Heinz Engel: Baumriesen zwischen Berlin und Rügen. 1. Auflage. Steffen Verlag/Steffen GmbH, Berlin 2013, ISBN 978-3-942477-38-3, Seiten 78-83.
- Bernd Ullrich, Stefan Kühn, Uwe Kühn: Unsere 500 ältesten Bäume: Exklusiv aus dem Deutschen Baumarchiv. 2. neu bearbeitete Auflage. BLV Buchverlag, München 2012, ISBN 978-3-8354-0957-6, Seite 40.
- Jeroen Pater: Europas alte Bäume: Ihre Geschichten, ihre Geheimnisse. Kosmos-Verlag, Stuttgart 2010, 2. Auflage, ISBN 978-3-440-12368-3, Seiten 72-75.
- Eberhard Voß und Fritz Rüchel: Ivenacker Eichen: Tausendjährige Eichen im Wandel der Zeit. Herausgeber: Forstamt Stavenhagen, Druck + Service Neubrandenburg, 2009, 3. Auflage.
- Hans Joachim Fröhlich: Alte liebenswerte Bäume in Deutschland. Cornelia Ahlering Verlag, Buchholz 2000, ISBN 3-926600-05-5, Seiten 472-473.
- Ratburg Blank: Beurteilung des Gesundheitszustandes der „1000jährigen Eichen“ im Landschaftsschutzgebiet „Ivenacker Tiergarten“ des Forstamtes Stavenhagen und Empfehlung von Maßnahmen zu ihrer Pflege und Erhaltung. 1996.
- Hans Joachim Fröhlich: Band 9, Mecklenburg-Vorpommern. In: Wege zu alten Bäumen. WDV-Wirtschaftsdienst, Frankfurt 1994, ISBN 3-926181-23-0, Seiten 41-43 und 90.
- Karl Lemke, Hartmut Müller: Naturdenkmale. Bäume, Wasserfälle, Felsen. Tourist-Führer. VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig 1988. ISBN 3-350-00284-6, Seiten 127-129.
- Franz Engel: Die Pflanzenriesen unserer Erde. In: Unsere Zeit, Brockhaus, Leipzig 1874, Seite 193.
Letztes Update: 12. Januar 2017