Stelzeneiche in Ludorf

Die Stelzeneiche steht östlich der Ortschaft Ludorf auf dem Campingplatz Ludorf. Sie steht direkt neben dem Waschhaus auf der Wiese. Der Müritzsee befindet sich gut 100 m östlich. Bei der Eiche handelt es sich seit 1989 per Beschluss um ein eingetragenes Naturdenkmal. Es handelt sich um eine ungewöhnliche Eiche. Den Namen hat sie vom Wuchs ihres Stammes her. Der monumentale Stamm wird zum Boden hin sehr breit. In 1 m Höhe gemessen beträgt der Stammumfang über 8 m. Und in knapp 2,5 m Höhe, an der dünnsten Stelle des Stammes, beträgt der Umfang 5,43 m. Nach drei Seiten hin ist der Stamm geöffnet, sodass man hindurchschauen kann. Bedingt durch die Stammöffnungen und dem Hohlraum im Stamm sieht es so aus, als ob die Eiche auf Stelzen steht. Diese Form soll dadurch entstanden sein, dass der Stamm in früheren Jahren von dem damals höher gelegenem Müritzsee ausgespült worden ist. Das Gelände um die Eiche herum soll damals etwa 1 m höher gewesen sein. Durch das Wegspülen des Erdreiches wurde der Wurzelraum freigelegt. Im Tourist-Führer Naturdenkmal: Bäume, Felsen, Wasserfälle wird die Eiche beschrieben: „100 m vom Müritzufer steht als Beleg für ein früher höheres Ufergelände die markante Stelzeneiche. Der Ansatz des Wurzelstockes steht heute völlig frei, und man kann unter dem Stamm zwischen den ersten Wurzelverzweigungen hindurch sehen. Etwa einen Meter muß das Gelände zur Pflanzzeit der Eiche höher gewesen sein.“ Der Wasserspiegel der Müritz hat bedingt durch menschliche Eingriffe stark geschwankt. Im Jahr 1737 wurde die Müritz zum Betrieb von Mühlen bis auf 64,35 m über dem Meeresspiegel aufgestaut. Bereits 1739 wurde der Wasserspiegel wieder um 1,51 m abgesenkt. Bedingt durch weitere Veränderungen lag der Wasserspiegel 1836 mit 62 m über dem Meeresspiegel auf dem heutigen Niveau. Demnach müsste der Bodenbereich vor 1836 weggespült worden sein. 2006 wurde die Eiche im Rahmen eines Gutachtens Untersucht, wobei die Standsicherheit als nicht mehr gegeben festgestellt worden ist. Die Eiche wurde aus dem Baumkataster gestrichen und zur Fällung freigegeben. Es kamen Proteste auf und ein zweites Gutachten wurde in Auftrag gegeben. Es wurden Zugversuche zur Ermittlung der Standfestigkeit sowie Versuchsbohrungen zur Untersuchung der Festigkeit der Stelzen unternommen. Dabei wurde der Eiche die nötige Standfestigkeit zugesprochen, sodass sie nicht gefällt werden musste.