Die Eiche steht knapp 1 km südlich vom Ort Müsselmow frei in der Landschaft. Direkt neben der Eiche geht ein Feldweg vorbei. 50 m südwestlich befindet sich ein kleines Waldgebiet, was der Eiche
in den Abendstunden die Sonne nimmt. Es handelt sich um die dickste Eiche des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Der Landkreis wurde erst im Jahr 2011 durch eine Kreisgebietsreform neu gebildet und
hat etwa 20 monumentale Eichen. Damit liegt der Landkreis hinter dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und vor dem Landkreis Plön an 2. Stelle, hinsichtlich den meisten monumentalen
Eichen. Die Eiche hat sich im Freistand prächtig entwickelt. Fröhlich beschreibt die Eiche 1994 in
Wege zu alten Bäumen: „Besonders schöner Baum. Solitär mit harmonischem Kronenaufbau und
knorrigem Stamm. Schäden durch Blitz und Feuer.“ An der Beschreibung hat sich auch rund 25 Jahre später nichts geändert. Der monumentale Stamm zeigt sich fast ohne Beschädigung und geht bis
in etwa 10 m Höhe unverzweigt durch. Auf einer Seite des Stammes zeigt sich ein alter Blitzeinschlag. Der Stamm geht in eine kugelrunde Krone über, die nicht gleichmäßiger sein könnte. Die Krone
ist fast vollständig erhalten. Der Totholzanteil ist sehr gering. Die Eiche scheint recht schnell zu wachsen. Fröhlich gibt 1994 einen Umfang von 7,50 m an. 2017 hat der Umfang 8,28 m. betragen.
In 23 Jahren hat der Umfang um 78 cm zugelegt. Bernd Ullrich gibt für 1999 einen Taillenumfang von 7,50 m an. 18 Jahre später hat der Taillenumfang mit 62 cm auf 8,12 m zugelegt. In 1 m Höhe hat
der Umfang in den letzten 14 Jahren um 53 cm zugelegt. In allen Fällen hat der Umfang in den letzten rund 20 Jahren um 3,5 cm zugelegt. Mir ist in Deutschland keine Monumentale Eiche bekannt, die
in den letzten zwei Jahrzehnten schneller gewachsen ist. In 20 bis 25 Jahren haben wir es hier bei ungestörtem Wachstum mit einem 9-m-Riesen zu tun. Die Eiche befindet sich auf dem Höhepunkt
ihrer Wuchskraft. Die Vitalität ist noch sehr gut. 2019 wurde die Eiche Aufgrund eines Gutachtens in der Krone eingekürzt. Von der alten Pracht ist nicht mehr viel Übrig.