Uhl-Eik bei Zettemin

Die Uhl-Eik steht bei Zettemin in einem Waldgebiet. Die Eiche hat verschiedene Namen. Außer Uhl-Eik wird sie auch Oeleik oder ins Hochdeutsche übersetzt Euleneiche  genannt. Am geläufigsten ist aber wohl Uhl-Eik. Die Eiche ist zwar unter den Bauminteressierten bekannt, aber nur wenige kennen den genauen Standort. Mein Baumfreund Jeroen Pater, Buchautor von Riesige Eichen, hat mir schon vor knapp zehn Jahren von der Eiche berichtet. Er selbst kennt sie bereits seit über 20 Jahren. Lange hat es gedauert, nun war ich selbst bei dieser besonderen Eiche. Ich werde den Standort nicht bekanntgeben. Die Eiche steht völlig versteckt im Wald. Zufällig kommt da keine Person vorbei. Das Waldgebiet ist sehr feucht, der Zugang ist dadurch schwierig. Im Sommer ist die Eiche im dichten Bestand schwer auszumachen. Der Stamm ist sehr unregelmäßig mit vielen Beulen und Wucherungen. Am monumentalen Stamm fehlt großflächig die Borke. Zum Boden hin hat der Stamm eine Öffnung, der zeigt, dass dieser hohl ist. Die Krone ist schon etwas reduziert. Mehrere Äste sind abgestorben. In der Deutschen Forst-Zeitung von 1896 gibt es einen Bericht über eine Eiche bei Zettemin: „Diese Abteilung, die ich Ihnen soeben vorführte, enthält auch einen Waldrechter, wie man ihn nicht gar häufig antrifft: es ist dies eine Eiche von 24 m Höhe, bei einem in Brusthöhe gemessenen Umfang von 6,53 m. Bis auf 11 m Höhe bildet der Stamm beinahe eine Walze und wird erst von dort ab etwas abholzig. Die wenigen starken Äste bilden einen Kronendurchmesser von ca. 16 m. Das Alter dieser Eiche ist von dem damaligen Taxator im Jahre 1882 auf über 300 Jahre angegeben.“ Ich denke, es handelt sich um diese Eiche. Vor über 150 Jahren ist sie bereits auf über 300 Jahre geschätzt worden. Der Umfang ist durch den unregelmäßigen Stamm schwer zu messen. Ein Vergleich mit der damaligen Messung ist kaum möglich. Sie scheint aber sehr langsam zu wachsen. Die Eiche macht einen sehr alten Eindruck. Ich denke schon, dass sie die 400 Jahre erreicht hat. Im Buch Ivenacker Eichen: Tausendjährige Eichen im Wandel der Zeit von Eberhard Voß und Fritz Rüchel aus dem Jahr 2009 ist mit einem Foto ein weiterer Hinweis zur Eiche.