Die Ziescheiche steht etwa 600 m südöstlich von Hochweitzschen am Rand eines großen Feldes. Sie steht in einem flachen Bachtal, in der Nähe des Baches. 100 m nördlich führt die Straße nach
Höckendorf vorbei. Die Eiche wird bereits 1937 im
Baumbuch der Amtshauptmannschaft Döbeln erwähnt:
„Das Tal nach Höckendorf beherrscht die ‚Ziescheiche‘, eine der stärksten Eiche der
Amtshauptmannschaft. Sie hat einen Stammumfang von 5,60 m. Ihre Krone ist schwach entwickelt, da einige starke Äste, weil sie hohl waren, abgesägt werden mussten. Von außen erscheint der 8 m hohe
Stamm gesund. Die Ziescheiche wird als Naturdenkmal eingetragen werden.“ 1994 schreibt Fröhlich in
Wege zu alten Bäumen über die Eiche:
„Imposanter Baum mit mächtigem Stamm. Die
Rinde ist zum Teil abgefallen. Blitzschaden. Seitentriebe sind abgebrochen. Kronenansatz in 6 m Höhe.“ Die Eiche wächst sehr langsam. In den letzten 80 Jahren hat der Umfang nur um 75 cm
zugenommen. Wenn die Messungen stimmen, wären das weniger als 1 cm Umfangszunahme pro Jahr. Eine Eiche wächst normalerweise pro Jahr um etwa 2 cm im Umfang. Ausnahmen bestätigen aber die Regel.
Es gibt genügend Beispiele in beiden Richtungen. Die Messung von Fröhlich bestätigt die Messung von 1937 und meine eigene Messung von 2017. Das Alter ist entsprechend etwas höher anzusetzen. Bei
der Eiche handelt es sich um ein eingetragenes Naturdenkmal. Der monumentale Stamm ist bis in 6 m Höhe astfrei. Es sind Astlöcher zu sehen, ebenso die Spur eines Blitzeinschlages. Die Krone
besteht aus einzelnen Ästen. Die Vitalität ist noch in Ordnung. In einem Gutachten von 2004 wird die Eiche als absterbend beschrieben. Die verbliebene Standzeit wird mit 20 Jahren angegeben. Ich
bin da optimistischer. Ich denke, die Eiche wird auch noch nach 2024 stehen.