Die Eiche steht auf dem sehr gepflegten Friedhof St. Georg im ehemaligen Dorf Genin. Genin gehört heute zum Stadteil Lübeck-Moisling. Die Eiche ist bis jetzt in der Literatur noch unbekannt. Den
Hinweis zu dieser tollen Eiche habe ich von der Naturschutzbehörde der Stadt Lübeck bekommen, die ich wie viele andere Naturschutzbehörden angeschrieben habe, um Informationen zu alten Eichen zu
bekommen. Oftmals bleiben diese Anfragen unbeantwortet, hier aber nicht. Der ungemein wuchtige Stamm hat eine auffallend grobe Borke. Der monumentale Stamm ist ohne sichtbare Beeinträchtigung.
Bereits in 3 m Höhe geht ein sehr dicker Ast ab. Bis in 5 m Höhe löst sich der Stamm in mehrere Baumstarke Äste auf, die die große Krone bilden. Die Krone zeigt kaum eine Beeinträchtigung. Es
fehlen nur wenige Äste. Der Gesamtzustand wie auch die Vitalität ist für eine Eiche dieser Größe als sehr gut zu bezeichnen. Die Eiche wurde 1980 als Naturdenkmal eingetragen. Auf dem Friedhof
stehen vier Eichen in einer Linie, wobei dieser hier ein Endpunkt darstellt. Die drei anderen Eichen haben Umfänge von 5,60 m, 5,55 m und 5,40 m. Die vier Eichen gehören zum FFH-Gebiet
(Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)
Friedhofseiche Genin. In einem der drei anderen Eichen lebt der Europaweit streng geschützte Heldbock, auch Großer Eichenbock genannt. Der in Deutschland
vom Aussterben bedrohte Käfer zählt mit einer Länge von 24 bis 53 mm zu den größten Käfern Mitteleuropas. Der Käfer hat hier auf dem Friedhof sein letztes Vorkommen in ganz Schleswig-Holstein.
Knapp 3 km südwestlich, in Niendorf, steht an der Straße eine Eiche mit
7,10 m Umfang.