Flehmüllerseiche bei Krimderode
Die Flehmüllers Eiche steht bei Krimderode, einem Ortsteil von Nordhausen, südlich des Harzes. Sie steht exponiert auf einem flachen Tafelberg, dem Liethberg, oberhalb der Zorge. Vom Standort aus
hat man einen weiten Blick in das Harzvorland. Den Namen hat sie von einer Sage her bekommen. An der Zorge hatte früher ein Müller eine Gipsmühle betrieben. Bei nahenden Hochwasser flüchtete der
Bauer jedes mal auf den Liethberg, um dort Gott anzuflehen, dass das Hochwasser seine Familie und seine Mühle verschont. In Krimderode wurde der Bauer dann schon bald Flehmüller genannt.
Die Mühle wurde nie durch Hochwasser zerstört, so dass der Bauer aus Dankbarkeit hier die Eiche gepflanzt hat. Die Eiche stand zunächst in einem Eichenwald, dem Kirchholz. Ab 1829 wurde der
Eichenwald langsam gerodet. Der damalige Krimderöder Rittergutsbesitzer Drechsler beantragte 1840 beim Hochgräflichen Stolberg-Hohnsteinischen Consisorium den Erhalt der Eiche. Der Stamm beginnt
vom Boden an mit einem breiten Sockel, um sich rasch zu verjüngen. Der Stamm ist komplett erhalten, ohne Beeinträchtigungen. In 5 m Höhe gehen mehrere große Äste ab, die die große Krone bilden.
Mehrere Äste fehlen, so dass die Krone unregelmäßig ist. Im Winter 2011/12 ist bei einem Sturm der unterste Starkast abgebrochen. Die Vitalität der monumentalen Eiche ist sehr gut.
Entwicklung des Brusthöhenumfangs | ||
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1994 | 6,70 m | Hans Joachim Fröhlich |
2015 | 7,25 m | Rainer Lippert |
Ort: | Krimderode |
Gemeinde: | Nordhausen |
Landkreis: | Nordhausen |
Bundesland: | Thüringen |
Höhe: | 220 m über NN |
Baumart: | Stieleiche |
Alter: | etwa 350 Jahre |
Brusthöhenumfang: | 7,25 m |
Taillenumfang: | 6,98 m |
Höhe des Baumes: | 21 m |
Kronendurchmesser: | 22 m |
Jahr der Messungen: | 2015 |
Literatur
- Bernd Ullrich, Stefan Kühn, Uwe Kühn: Unsere 500 ältesten Bäume: Exklusiv aus dem Deutschen Baumarchiv. 2. neu bearbeitete Auflage. BLV Buchverlag, München 2012, ISBN 978-3-8354-0957-6, Seite 131.
- Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Thüringen e. V. (Hrsg.): Sagenhafte Bäume in Thüringen. City Druck und
Repro-Center GmbH Erfurt, Oberdorla 1999, Seite 100.
- Entwicklungsgesellschaft des Landkreises Nordhausen mbH (Hrsg.): Naturdenkmale im Landkreis Nordhausen – „Vergeßt die alten Bäume nicht.“ C. Kohlmann, Buchdruckerei und Zeitungsverlag, Bad Lauterburg im Harz, 1996, Seiten 22-23.
- Hans Joachim Fröhlich: Band 10, Thüringen. In: Wege zu alten Bäumen. WDV-Wirtschaftsdienst, Frankfurt 1994, ISBN 3-926181-24-9, Seite 74.
Weblinks
Letztes Update: 3. September 2019